Show der Bottroper Feuerwehr fasziniert viele

Die Feuerwehrleute faszinieren mit ihren Vorführungen auf dem Berliner Platz immer wieder die Zuschauer. (Foto: W. Labus)

Bottrop. Oberbürgermeister Tischler lobt beim Fest der ältesten Freiwilligen Feuerwehr der Stadt das Engagement der Rettungskräfte.

Es zischt, dann schießt eine Stichflamme aus dem Holzverschlag. Kein Wunder, der Feuerwehrmann, gut gesichert in seiner Schutzkleidung, hat gerade gezeigt, wie man es nicht machen soll. Auf dem Herd brennt das Fett und zu Demonstrationszwecken schütten die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Altstadt Wasser in den brennenden Topf. Die Folge: eine Fettexplosion.

Einige Zuschauer rund um die Demonstrationsfläche auf dem Berliner Platz zucken zusammen, andere kennen die Reaktion bereits, wissen, dass man brennendes Fett am besten löscht, indem man dem Feuer den Sauerstoff entzieht, also etwa den Deckel auf den Topf macht oder eine Decke nutzt.

Das war eine der vielen Demonstrationen und Vorführungen, der Freiwilligen Feuerwehr Altstadt. Die feierte auf dem Berliner Platz nämlich ihr großes Jubiläumsfest. Seit 125 Jahren existiert sind inzwischen. Und bei dem Fest wurde deutlich sichtbar, dass die Feuerwehr auf viele Menschen eine Faszination ausübt.

Über mangelnden Besucherzuspruch konnten sich die Ortswehr zu ihrem Jubiläum jedenfalls nicht beschweren. Die Besucher strömten auf den Platz und vor allem Kinderaugen leuchteten angesichts der großen roten Autos. Entsprechend viele Erinnerungsfotos mussten Mama oder Papa dann machen, wenn der Sprössling am Steuer saß. Auch der siebenjährige Vincent strahlte, als er über den Platz lief. Es sei „toll“ lobt er und auch Mutter Mareike findet, es sei „klasse, sich so etwas mal anzusehen.

Im Jubiläumsjahr

Das Fest auf dem Berliner Platz, es ist eines der Höhepunkte im Jubiläumsjahr der Ortswehr Altstadt. Fast zwei Jahre Vorarbeit stecken in dem Programm und die Freiwilligen Feuerwehrleute sind froh, dass es jetzt endlich losgeht. „Die Vorfreude war auch bei uns riesig, sagt Andreas Gollisch. Bei dem Programm haben die Organisatoren darauf geachtet, dass das Programm nicht zu feuerwehrlastig wird. „Wir haben es so 50:50 geplant“; sagt Löschzugführer Tobias Kell. So gibt es auf dem Platz viele Angebote für Kinder, dazu tritt eine Musicalgruppe auf und ein Kasperle-Theater, dazu die A-Kapella-Truppe „Männersache“.

Doch Hingucker sind immer wieder die Feuerwehrvorführungen, etwa die Höhenretter der Werksfeuerwehr von Arcelor Mittal, die sich aus dem Kaufland-Gebäude abseilen – und auf einer Trage dabei einen Verletzten transportieren. Oder wenn die Mitglieder der Ortswehr Altstadt schweres Gerät auspacken und mit hydraulischer Schere und Spreizer einen Opel Corsa zerlegen, um zu zeigen, wie Verletzte aus Autos geborgen werden.

Da leuchten dann wieder die Augen der Besucher – und zwar nicht nur die der Kinder: Die Freiwillige Feuerwehr Altstadt ist die älteste Feuerwehr Alt-Bottrops und damit auch Keimzelle der Berufsfeuerwehr der Stadt. Ihr Gerätehaus steht heute auch neben der Hauptwache an der Hans-Sachs-Straße. Und trotz Berufsfeuerwehr spielen die Freiwilligen Feuerwehren im Brandschutz der Stadt eine wichtige Rolle. Bei Bränden oder schweren Unfällen werden die Mitglieder alarmiert und rücken ebenfalls aus und arbeiten dann am Einsatzort Hand in Hand mit den Kräften der Berufsfeuerwehr. Oberbürgermeister Bernd Tischler lobte in seinem Grußwort den unermüdlichen Einsatz der ehrenamtlichen Retter.

Vier Neulinge setzen sich ein

„Ohne die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr wären die Städte und Gemeinden im Land und auch unser ganzes bürgerliches Zusammenleben ein ganzes Stück ärmer.“ Ortswehrführer Tobias Kell freut sich, dass sein Löschzug im Jubiläumsjahr so viel Aufmerksamkeit erfahren hat. Das hat sich auch schon gelohnt. Gleich vier Neulinge, die bisher nichts mit der Feuerwehr zu tun hatten, engagieren sich inzwischen bei der Freiwilligen Feuerwehr Altstadt. „Das sind wirklich externe, die waren nicht wie sonst eigentlich üblich vorher bei der Jugendfeuerwehr“, freut sich Kell über diesen schönen Nebeneffekt des Jubiläumsjahres. (Matthias Düngelhoff)