Am Mittwoch gegen 20.45 Uhr brannte es im Bettenlager des Marienhospitals. (Foto: Karsten John)
Bottrop. Der 77-jährige Mann, der im Verdacht steht den Brand im Bottroper Marienhospital gelegt zu haben, ist in dem Krankenhaus bekannt. Patient war der Bottroper zur Tatzeit dort aber nicht. Das Feuer hatte Mittwochabend im Bettenlager gewütet. Vor allem viele Kinderbetten sind dabei zerstört worden.
Großalarm am Marienhospital: Am Mittwoch gegen 20.45 Uhr brannte es im Bettenlager des Krankenhauses. Patienten wurden nicht verletzt, wohl aber Krankenhaus-Mitarbeiter: Sechs erlitten jeweils eine leichte Rauchgasvergiftung; eine weitere Mitarbeiterin, die Rauch eingeatmet hatte, wurde zur Behandlung in einer Druckkammer per Hubschrauber nach Wiesbaden gebracht. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen von Brandstiftung aus. Verdächtigt wird ein 77-jähriger Bottroper. Er wurde noch in der Nähe des Brandortes festgenommen. Die weiteren Ermittlungen laufen.
“Die Patienten sollten alle im Zimmer bleiben, da der Rauch eher in die Flure zog”
Die Feuerwehr hatte den Brand schnell unter Kontrolle. Insgesamt waren 200 Kräfte im Einsatz, Unterstützung kam auch vom Roten Kreuz und vom Technischen Hilfswerk. Evakuiert werden musste letztlich nicht. Im Gegenteil: „Die Patienten sollten alle im Zimmer bleiben, da der Rauch eher in die Flure zog“, berichtet Krankenhaus-Geschäftsführerin Dr. Ulrike Ellebrecht.
Die Feuerwehr kümmerte sich um die Belüftung. Das Bettenlager liegt im Kellergeschoss, gegenüber befinden sich Umkleiden. Als der Brand ausbrach, war gerade Schichtwechsel, so Ellebrecht. Die Geschäftsführerin lobt: Personal und Patienten hätten sich in dieser Extremsituation vorbildlich verhalten, seien ruhig geblieben.
“Den überwiegenden Schaden haben wir im Bereich der Kinderbetten”
Ab 21 Uhr war das Marienhospital am Mittwoch für Notfälle nicht mehr anfahrbar. „Um 11 Uhr heute morgen haben wir alles wieder geöffnet“, sagte die Geschäftsführerin am Donnerstag. Zuvor waren alle medizinischen Geräte überprüft worden. Über dem Bettenlager liege der Röntgenbereich. Wie hoch der materielle Schaden ist, kann Ellebrecht noch nicht abschätzen. Zunächst habe Wäsche gebrannt, dann sei alles Weitere in Mitleidenschaft gezogen worden. Etwa 30 Betten standen im Lager, dazu Matratzen. „Den überwiegenden Schaden haben wir im Bereich der Kinderbetten.“
Der 77-Jährige, der das Feuer gelegt haben soll, ist im Haus bekannt, so Ellebrecht. Zum Zeitpunkt des Brandes war er aber nicht Patient im Marienhospital. (Nina Stratmann)
Bericht zu Einsatz #59 | Copyright: Derwesten.de 18.09.2014 | 16:34 Uhr