Einmal so richtig mit Wasser zu spritzen – das war erlaubt beim Sommerfest des ältesten Löschzugs in Bottrop. (Foto: Heinrich Jung)
Bottrop. 2016 wird die Freiwillige Feuerwehr Altstadt 125 Jahre alt. Dann wird mit verschiedenen monatlichen Aktionen gefeiert.
Welches Kind träumt nicht einmal davon, bei der Feuerwehr zu arbeiten? Beim großen Sommerfest der Freiwilligen Feuerwehr Altstadt am Samstag rund um den hauseigenen Geräteschuppen konnten kleine und große Feuerwehrfans einen tiefen Einblick in die Welt der Lebensretter werfen.
Eine große Hüpfburg, Spiele und zwei großen Löschfahrzeuge konnten von den Kindern in Augenschein genommen werden. Dazu konnten die Jungen und Mädchen einmal die großen Schläuche der Feuerwehr für einen Parcours mit Wasser nutzen.
„Wir legen ein besonderes Augenmerk auf die Anwerbung von Nachwuchs“, erzählte Löschzugführer Thomas Schnell. „Wenn wir die Kinder schon im jungen Alter für die Feuerwehr begeistern können, haben wir in ein paar Jahren vielleicht begeisterten Nachwuchs.“ Das etwas verspätete Sommerfest war allerdings nur der Auftakt für das Jubiläumsjahr der Feuerwehr zum 125-jährigen Bestehen.
2016 Feier auf dem Berliner Platz
Der Geburtstag wird nächstes Jahr groß am 10. September auf dem Berliner Platz gefeiert. „Bis dahin haben wir jeden Monat eine Aktion geplant, wie zum Beispiel die Nacht des offenen Gerätehauses, bei der alle kommen und beim normalen Betrieb zusehen können“, erzählt Schnell.
Seit 1994 hat die Freiwillige Feuerwehr ihr Gerätehaus an der Hans-Sachs-Straße. „Bis 1977 waren wir dort angesiedelt, wo heute der Saalbau steht. 17 Jahre später haben wir uns dann hier wieder zusammengefunden“, erinnert er sich. „Seitdem hat sich viel verbessert, gerade unser Gerätehaus hat uns vieles ermöglicht. Das war damals ein großer Erfolg für uns.“
Ganze 40 aktive Mitglieder hat die Freiwillige Feuerwehr, zwölf sind zusätzlich in der Jugendfeuerwehr aktiv. „Ich selbst komme aus der Jugendfeuerwehr“, reflektiert Schnell. „Rund 25 Prozent unserer Mitglieder sind später auch in die Berufsfeuerwehr gegangen.“
Besonders wichtig bei der Freiwilligen Feuerwehr? „Leidenschaft. Wer hier anfängt, sollte das mit Herzblut tun. Wenn man es tun muss, hat man den Sinn verfehlt. Früher hatten wir auch Mitglieder, die nicht zur Bundeswehr wollten, dann aber auch nach mehreren Jahren wieder ausgestiegen sind. Heutzutage sind wir zu 100 Prozent Freiwillig.“
Lukas war begeistert
Auch mit dabei auf dem Sommerfest – das „Ab V-Dekon“. Die mobile Dekontaminierungsanlage dient einer der neueren Sonderaufgaben der Feuerwehr. „Nach einem Unfall mit Chemikalien können wir alle dekontaminieren.“ Auch diese Anlage wurde von den Familien unter die Lupe genommen.
Der achtjährige Lukas war hellauf begeistert. „Ich habe schon mit dem Wasser gespielt und mir den Löschzug erklären lassen. Ich finde das alles aufregend und auch diese Anlage finde ich toll. So kann man Leuten helfen, das möchte ich später auch.“ (Katrin Simoneit)
Copyright: Derwesten.de 20.09.2015 | 17:16 Uhr