Hohe Sachschäden: Autos auf einem Parkplatz im Gewerbegebiet An der Knippenburg versinken in den Wassermassen, die das Tief „Elvira“ über Bottrop ausgeschüttet hat. (Foto: Abdulrahman)

Tief „Elvira“ überflutet in Bottrop ganze Straßen. Besonders schlimm trifft es zwei Gewerbegebiete. Die Feuerwehr muss zahlreiche Keller auspumpen.

Tief „Elvira“ hat Bottrop am Montagmorgen sintflutartige Regenfälle beschert. Zwischen 30 und 40 Liter pro Quadratmeter fielen nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes zwischen 8 und 14 Uhr. Ganze Straßenzüge standen unter Wasser. Lagerhallen, Keller und Wohnungen wurden teils meterhoch überflutet. Die Sachschäden sind hoch, Schlimmeres passierte glücklichweise nicht.

Einsatzschwerpunkte der Feuerwehr waren die Gewerbegebiete An der Knippenburg und Am Kruppwald sowie die Innenstadt, Grafenwald, Welheim und Fuhlenbrock. 85mal musste die Feuerwehr zwischen 7.30 und 15 Uhr ausrücken. 140 Kräfte der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr waren im Einsatz. „In den Gewerbegebieten gibt es sehr hohe Sachschäden, viele Maschinen wurden vom Wasser beschädigt“, sagte Feuerwehr-Sprecher Christoph Lang. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr mussten im ganzen Stadtgebiet Wasser aus Kellern, Garagen und Souterrains pumpen. Besonders gebeutelt waren die Anwohner an der Gerberstraße in Grafenwald und der Fernewaldstraße im Fuhlenbrock. Die Feuerwehrleute verankerten Gullydeckel neu, die vom Wasser hochgespült worden waren. Kräfte des Tiefbauamts halfen mit.

Die starken Regenfälle behinderten massiv den Verkehr am Montagmorgen. Die Straße Am Hauptbahnhof war laut Polizei für einige Zeit gesperrt, weil das Wasser so hoch stand, dass für Autos kein Durchkommen war. Busse der Linien 261, 262, 266 und 268 der Vestischen hatten zwischen 8 und 10 Uhr bis zu 20 Minuten Verspätung. Ein Bus hatte lange an der Brücke am Alpincenter gestanden, dort war ein Gullydeckel hochgegangen. „Unter der Brücke war die Straße komplett überschwemmt“, sagte Vestische-Sprecher Raimund Kreutzberg.

Unterricht im HHG beendet

Ein Blitz schlug gegen 9 Uhr im Gebäude des Heinrich-Heine-Gymnasiums ein. Das löste einen Alarm aus, wie Schulleiter Mark Pietrek berichtet. Die Schüler verließen das Gebäude und wurden draußen so nass, dass der Schulleiter den Unterricht am Montag für beendet erklärte.

Die Regengüsse führten zu einem starken Anstieg der Emscher. Wie die Emschergenossenschaft mitteilte, erreichte der Fluss am Messpunkt Bottrop-Süd im Laufe des Vormittags einen Stand von knapp fünf Metern. Normal sei an der Stelle ein Pegelstand von 1,36 Meter. Die Pumpwerke der Emschergenossenschaft liefen unter Volllast, um die Wassermassen aus den Senken in die Flüsse zu fördern. (Tim Schulze)

Bericht zu Einsatz #26 | Copyright: Derwesten.de 30.05.2016 | 18:25 Uhr